Joseph Haydns Quartett op.1 Nr.1 gilt als Grundstein des Streichquartetts. Geschrieben hat er es für den Freiherrn Weber von Fürnberg; auf dessen Schloss musizierten es Pfarrer, Verwalter, Haydn und der Cellist Anton Albrechtsberger. Das frische und vielfältige Werk hat noch lockeren Divertimentocharakter; der Anfangssatz im 6/8-Takt hat für den Beinamen „Die Jagd“ gesorgt.
Beethovens Quartette op. 18 sind die ersten publizierten Streichquartette des epochalen Werks Beethovens für diese Besetzung. Gerade das dritte Quartett in D-Dur spiegelt diverse Topoi des Haydnschen und Mozartschen Quartettwerks, ist aber zugleich deutlich bereits ein markanter Aufbruch ins eigene Idiom.
Lukas Foss ist noch im Berlin der ‚Goldenen Zwanziger‘ geboren; die Familie emigrierte 1933 nach Paris, schließlich nach Amerika. John Cage war der berühmteste Musiker, der den jungen Foss als Mentor unterstützte. Foss schlug einen außergewöhnlichen und sehr persönlichen Weg zwischen Tradition und Avantgarde ein. Sein einsätziges 1. Streichquartett ist fließend und eloquent; ein höchst origineller Beitrag zum Genre und so selbstverständlich komponiert wie Quartettmusik von Schubert oder Brahms.